close.r - Neue Kreation
close.r
"Einsamkeit ist ein schleichender Prozess, wie tickende Regentropfen, die eine größere Pfütze bilden... bis einen die Welle überschlägt." Interviewpartnerin
Mit der Inszenierung close.r entwickelt TheatreFragile einen interdisziplinären Streifzug in der Stadt, auf der Suche nach den verschiedenen Gesichtern der Einsamkeit auseinandersetzen.
Innerhalb des Kreationsprozesses werden Betroffene, sowie Wissenschaftler:innen mit einbezogen.
Die Uraufführung findet im Rahmen des Straßentheater Festivals BILDSTÖRUNG 2024 am 18. Mai in Detmold statt.
Laut Studien sind 10-20 % der Bevölkerung von chronischer Einsamkeit betroffen. Bis heute wird Einsamkeit als ein Zeichen individuellen Versagens, als ein defizitäres Gefühl betrachtet. Entsprechend wird Einsamkeit stigmatisiert, obwohl alle Bevölkerungsgruppen betroffen sind. Bezogen auf politisierte Themen wie coronabedingte soziale Restriktion, Digitalisierung, demografischen Wandel oder Altersarmut gewinnt die gegenwärtige Problematik der Einsamkeit an politischer Brisanz. In Ländern wie Großbritannien oder Japan ist Einsamkeit bereits auf der politischen Agenda. In Deutschland wird die Dringlichkeit des Phänomens und seiner Konsequenzen in der Gesellschaft erst erkannt.
„Einsamkeit kennt viele Formen. In den modernen kapitalistischen Gesellschaften haben sie inzwischen zu einer kollektiven Vereinzelung geführt. Experten sprechen von einem Phänomen, das sich ausweitet wie eine Epidemie.“ Diana Kinnert, „Die neue Einsamkeit“
Die verschiedenen künstlerischen Mittel Maskenspiel, Soundcollage und Bildcollagen an Häuserwänden interagieren, um für dieses intime und zugleich gesellschaftlich relevante Thema einen sensiblen und aktivierenden Wahrnehmungsraum zu schaffen.
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Die Inszenierung close.r ist Teil der Konszeptionsförderung des Ministeriiums für Kultur und Wissenschaft NRW. Die Inszenierung ist außerdem durch den Fonds Darstellende Künste, die Kunststiftung NRW, LWL und die Verbund Volksbank OWL Stiftung gefördert.